Wie werden Identitäten auf der Bühne sichtbar – und wie spielt man mit ihnen? Inspiriert von den Drag-King-Workshops der Künstlerin Diane Torr, erforscht DIANE FOR A DAY neue Wege im Umgang mit Körperlichkeit auf der Bühne. Nicht nur die Darstellung von Geschlechtsidentitäten wird untersucht, erprobt und getestet – auch die Theatralität eigener und anderer Privilegien wird zum Ausgangspunkt für Witze, Wut und (Selbst-)Ermächtigung.
Was wäre, wenn ich meine Feinde an eine fleischfressende Pflanze verfüttern könnte? Und wenn sie verfüttert sind, frisst dann die Pflanze mich, oder ich sie? Was unterscheidet uns überhaupt von Pflanzen?. Wie entfremdet sind wir ihnen in einer Zeit, da wir sie mehr denn je brauchen?In einer Séance im Stil des späten 19. Jahrhunderts kehren die Performer*innen ihr Innerstes nach außen und stürzen sich mit Tanz und Gesang in ein Grenzgebiet der Genres, das unerwartete Erkenntnisse, in jedem Fall aber die große Show birgt – irgendwo zwischen Surrealismus, Dada und Musical.
Diese Tanzperformance illustriert die Entwicklung des menschlichen Körpers von der Zelle bis zu seinem tatsächlichen Dasein und fokussiert den Körper in seiner Materialität mit all seinen Stärken und Schwächen. Kein Körper ist perfekt. Es existiert keine absolute Symmetrie, keine reelle Norm. Und doch strebt der Mensch genau danach, die Gesellschaft will Perfektion und Optimum statt Anderssein. „Extremities“ ist eine ebenso bildgewaltige wie intime tänzerische Kampfansage gegen Konformität und oberflächliche Ideale.
Fünf mal zwei Performer*innen, jeweils 15 Minuten Spielzeit – zusammen getackert zu einem sehr bunten Abend. Knackig kurz und voller Überraschungen. So geht die neue Thikwa-Reihe „face to face“. Das Thema der ersten Begegnungs-Runde sind „Gegensätze“. Eine Open-Air-Theaterreise auf dem Hof der Bockbrauerei, Fidicinstraße 3. Bitte beachten Sie die Infos zu Ticketverkauf und Sicherheitsbestimmungen.
Seit Jahren trägt die Performerin Ruth Geiersberger ein Buch mit sich herum und zitiert bei Performances daraus: Ernst Herbecks gesammelte Texte „Im Herbst da reiht der Feenwind“. Jetzt widmet sie ihm einen Abend. Herbeck (1920-91) verbrachte die Hälfte seines Lebens in der Niederösterreichischen Landesnervenklinik Gugging. Auf Anregung seines Arztes Leo Navratil begann er Gedichte zu schreiben. Gemeinsam mit Torsten Holzapfel, Tim Petersen und Klaus Janek am Kontrabass liest und singt Ruth Geiersberger Herbeck-Gedichte und Volkslieder. So entsteht ein musikalisch-poetisches Gewebe aus Wort, Verrichtungen, Spiel, Interaktion und Humor. Ein Abend am Sprachrand, der sanft den Riss in den Kulissen der Welt sichtbar macht.
Somewhere over the rainbow fliegt die doppelte Dorothy durch das Land of Oz. Auf dem Weg nach Smaragdstadt – nicht Karl-Marx-Stadt –, wo hoffentlich die Post abgeht, begegnet sie starken Gestalten: Die hirnlose Vogelscheuche ist eigentlich ganz glücklich darüber, dass man mit dem „Jagdschein“ überall umsonst rein kommt. Und der feige Löwe rappt zitternd ein Loblied auf die Angst. Nur die Dame mit den roten Pumps versucht die Reisegruppe beständig von ihrer Unzulänglichkeit zu überzeugen.
Peter Pankow ist seit über 25 Jahren als Autor, Schauspieler und bildender Künstler tätig – einer der erfolgreichsten Thikwa-Performer und vielfach ausgezeichneter Maler. Hier trifft der Ausnahmekünstler auf Dominik Bender, ein ganz anderes Multitalent mit Hang zu Sprachschöpfungen, Dichtung und Fotografie. Über Jahre haben beide in etlichen Produktionen zusammengearbeitet. Ausgehend von zum Teil sehr intimen Interviews ist ein Text entstanden, in dem die beiden höchst unterschiedlichen Darsteller ihr künstlerisches Selbstverständnis und ihre gesellschaftliche Wertschätzung untersuchen. Komisch, erhellend und hochphilosophisch um die Ecke gedacht.
Wie geht das mit der Verständigung, wenn der eine schwadroniert, der andere kaum verständlich interveniert, ein Dritter behauptet, das alles zu verstehen, ein Vierter mit Gebärdensprache zu Hilfe eilt und ein Fünfter das alles in Tanz übersetzt? Ein heilloser Sprachwirrwarr wie beim Turmbau zu Babel? Ein brüllend komischer Versuch über alle Möglichkeiten von (Miss)verständnissen? Oder ein versöhnliches Miteinander verschiedener Verständigungstechniken? Faktisch, postfaktisch oder als Fake-News – Thikwa begibt sich in gefühlte Wirklichkeiten.
Die Zahl Sieben genießt eine Sonderstellung und ist zugleich Inspirationsquelle in vielen Kulturen – vom Schöpfungsmythos bis zu den sieben Todsünden. In „Sieben” widmen sich sieben bekennende Sünder lust- und humorvoll, choreografisch und musikalisch ihren eigenen Leidenschaften und Lastern: Ihrer Gier, ihrem Geiz, ihrer Eitelkeit, ihrem Neid, ihrer Faulheit, ihrem Sexualtrieb, ihrem Konsum. Und loten damit auch spielerisch das Spannungsfeld der Moral aus, die immer wieder neu gefunden und definiert werden muss. Texte der Thikwa-Performer*innen, die in Improvisationen und Interviews entstanden, verdichtet die Songwriterin Susanne Betancor, bekannt als die Popette, in sieben Lied-Kompositionen.
Eine Kindheit in der Besenkammer ... Da empfinde ich jetzt aber kein Mitleid! Sagt Martin Holzapfel zu Torsten Clausen. Oder so. Ist die größte Utopie eine mit U-Bahnen verbundene Welt? In der womöglich nur Berliner Lieder erklingen? Oder reden wir mit rollenden Augen über den Beruf des Schauspielers? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Plastik und Plastik, also zwischen Kunst und Kunststoff?
Es ist nicht einfach, in einem Körper zu stecken, der Ja sagt, aber gleichzeitig auch Vielleicht. Vertigo heißt Schwindel – das unsichere Terrain auf dem man herumschliddert, wenn man sich zu Anderen in Beziehung setzen soll. In Vertigo beschreiben Menschen sich und ihre Äußerungsmöglichkeiten, denen man unterstellt, Autisten zu sein. Eine Untersuchung der Innenräume und ihrer Peripherie, gerne mit einem Rap zwischendurch, mit Tanz und Beat-Boxing oder einem Manga-Superhelden. Mythos Autismus: Während SIE gucken, was bei uns nicht stimmt, gucken wir, was bei DENEN anders ist. Ein ernsthaft leichtes Brake-Beat-Oratorium des Daseins.
Der Applaus ist das Brot des Künstlers, der vom Ruhm und der Liebe des Publikums lebt. Doch was passiert, wenn diese Liebe bezahlt ist? Wenn das Publikum sich prostituiert? Ist die Leistung des Performers / des Freiers damit nicht völlig egal? Ist es am Ende eine Win Win Situation oder das Ende von freier Meinungsäußerung? So lange der Tauschhandel für beide Seiten stimmt, gibt es keine Verlierer. Mehr ist mehr.Das Performance-Kollektiv Monster Truck begibt sich gemeinsam mit dem Thikwa-Performer Addas Ahmad auf eine Untersuchung von Beifallsbekundungen, Meinungsmanipulationen und den 15 Minutes of Fame. Immer und immer wieder.
Wenn sich Zwillinge am Flughafen treffen und eine von beiden plötzlich nicht fliegen will, wird es spannend.Zwischen immer wieder verpassten Fliegern, aus Träumen entstandenen Objekten und Mutmaßungen darüber, wie „sich Autismus anfühlt” treffen sich zwei sehr eigenwillige Akteurinnen auf dem Parcours ihres Lebens.